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SEAL

Strukturierte Früh-Erkennung einer Asymptomatischen Leberzirrhose in Rheinland-Pfalz und im Saarland

Förderer: Gemeinsamer Bundesausschuss (im Rahmen des Innovationsfonds Versorgungsforschung)

Kooperationspartner: Universitätsmedizin Mainz (Konsortialführer), Universitätsklinikum des Saarlandes, Deutscher Hausärzte-Verband Landesverband Rheinland-Pfalz e.V., Saarländischer Hausärzte-Verband e.V., Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen e.V. (BNG), AOK Rheinland-Pfalz/Saarland

Laufzeit: April 2017 bis März 2021

Die meisten chronischen Lebererkrankungen, die zur Leberfibrose und Leberzirrhose führen, sind insbesondere bei früher Diagnose einer ursächlichen Behandlungsintervention zugänglich. Zwar hat jeder GKV-Versicherte ab dem 35. Lebensjahr das Anrecht auf eine Basis-Check-Up-Untersuchung (Check-up 35), diese beinhaltet jedoch nicht die Bestimmung von Leberwerten. Im Rahmen des SEAL-Programms wurde in Rheinland-Pfalz und im Saarland bei ca. 16.000 Versicherten der AOK im Rahmen des hausärztlichen Check-up 35 ein Screening auf Alanin-Aminotransferase und Aspartat-Aminotransferase durchgeführt. Im Falle von auffälligen Leberwerten erfolgte bei Überschreiten eines Leberfibrose-/Leberzirrhose-Risikoscores die Überweisung an einen Facharzt zur weiteren differenzialdiagnostischen Abklärung. Erhärtete sich im Rahmen der fachärztlichen Abklärung der Verdacht auf eine Leberfibrose, erfolgte die Vorstellung im Leberzentrum eines Universitätsklinikums zur weiteren Diagnostik und Therapie. Die Abklärung wurde durch eine transsektorale Webplattform unterstützt, die allen Behandlern den Zugriff auf Ergebnisse der Diagnostik ermöglichte. Primärer Endpunkt war Anzahl an Patienten mit neu diagnostizierter relevanter Leberfibrose oder Leberzirrhose je 1.000 GKV-Check-Up-35 Untersuchungen. Sekundäre Endpunkte waren Prävalenz und Epidemiologie von Leberwert-Erhöhungen, die Anzahl der durchgeführten Screening-Maßnahmen je frühdiagnostizierter Leberzirrhose, der Anteil der diagnostizierten Hepatopathien, die einer spezifischen therapeutischen Intervention zugeführt werden können, die GKV-Kosten je Leberzirrhose-Frühdiagnose entsprechend des SEAL-Algorithmus, eine Abschätzung der langfristig durch die Frühdiagnose gesparten Behandlungskosten und die Zufriedenheit der Haus- und Fachärzte mit der neuen Versorgungsform. Zur gesamten Wirtschaftlichkeitsbetrachtung wurde eine gesundheitsökonomische Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt. Eine Teilstudie befasste sich mit den Auswirkungen falsch-positiver Screening-Ergebnisse auf den psychosozialen Gesundheitsstatus der Betroffenen. Weiterhin wurde eine systematische schriftliche Befragung durchgeführt.

Das IMBI übernahm die Evaluation der neuen Versorgungsform, in der SEVERA war die Teilstudie zu den Auswirkungen falsch-positiver Screening-Ergebnisse angesiedelt.

Projektbezogene Publikationen

Labenz, C., Arslanow, A., Nguyen-Tat, M., Nagel, M., Wörns, M.-A., Reichert, M.C., Heil, F.J., Mainz, D., Zimper, G., Römer, B., Binder. H., Farin-Glattacker, E., Fichtner, U., Graf, E., Stelzer, D., Van Ewijk, R., Ortner, J., Velthuis, L., Lammert, F., Galle, P.R. (in press). Structured Early detection of Asymptomatic Liver Cirrhosis: Results of the population-based liver screening program SEAL. Journal of Hepatology.

Projektleitung in der SEVERA

Prof. Dr. Erik Farin-Glattacker

Projektleitung im IMBI

Projektmitarbeiter in der SEVERA

Urs Fichtner

Kontakt

Ksenija Fahrländer

Hugstetter Str. 49
79106 Freiburg
Tel.: +49 (0) 761 270 74470
Fax: +49 (0) 761 270 73310
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