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TEP-Behandlungskonzept

Behandlungskonzepte in der Rehabilitation bei Hüft- und Kniegelenksendoprothesen (BK-TEP)

Die Nachbehandlung von Hüft- und Kniegelenksendoprothesen ist aufgrund der hohen Prävalenz endoprothetischer Versorgung und den hohen Überweisungsquoten in die stationäre Rehabilitation von großer Relevanz für die gesetzlichen Krankenversicherungen. Die AOK Baden-Württemberg will durch die Erstellung von Leitlinien für die rehabilitative Behandlung von Patienten mit Hüft- und Kniegelenksendoprothesen einen Beitrag zur Verbesserung und Sicherung der Behandlungsqualität leisten.

Bei der Erarbeitung der Leitlinien wurde großen Wert darauf gelegt, dass die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse Beachtung finden. Gleichzeitig sollte bei der Leitlinienentwicklung die aktuelle Behandlungsrealität in den Rehabilitationskliniken mitberücksichtigt werden. Diese beiden Prinzipien spiegeln sich in den wesentlichen Projektschritten wider:

Die Ausrichtung an der aktuellen Behandlungsrealität wurde durch die Befragung von 660 Patienten und ihren Ärzten in 11 Rehabilitationskliniken in Baden-Württemberg zwischen Dezember 2004 und Juli 2005 sichergestellt. Die Daten ermöglichen eine umfassende Beschreibung der Patientenklientel (soziodemografische Variablen, allgemeiner und indikationsspezifischer Gesundheitszustand zu Beginn der Rehabilitation) sowie die Darstellung der gesundheitlichen Veränderungen während der Rehabilitation. Besonderer Wert wurde auf die Erfassung der therapeutischen Leistungen gelegt, die die Patienten während der Rehabilitation erhielten. Durch diese Daten können die Behandlungskonzepte der Kliniken beschrieben, analysiert und verglichen werden.

Um den Bereich der Nachsorge zu explorieren, wurden pro Klinik 30 Entlassberichte auf die Nachsorgeempfehlungen hin analysiert. Die Patienten wurden in einer postalischen Follow-up-Untersuchung nach drei Monaten zur Umsetzung ihrer individuellen Empfehlungen befragt. Des Weiteren wurde erfasst, welche Maßnahmen die Patienten – unabhängig von den Empfehlungen – tatsächlich erhalten hatten, so dass auch für den Bereich der Nachsorge eine Beschreibung der aktuellen Behandlungs- und Umsetzungspraxis vorliegt.

Neben der Befragung stand eine umfangreiche, hierarchische Literaturrecherche im Zentrum der Projektarbeit: Durch eine systematische Auswertung der Evidenz für die Wirksamkeit der Interventionen in der Rehabilitation und in der Rehabilitationsnachsorge wurde sichergestellt, dass die Behandlungskonzepte dem neuesten wissenschaftlichen Stand entsprechen.

Auf Grundlage der Ergebnisse der Befragung und der Literaturrecherche wurden in zwei Expertenworkshops Module des Behandlungskonzeptes erarbeitet, die den gesamten Behandlungsprozess abdecken: präoperative Maßnahmen, Akutphase, Rehabilitation und Rehabilitationsnachsorge. Zudem wurden verschiedene Fragen der Schnittstellenproblematik bearbeitet. In schriftlichen Konsensrunden wurde die Leitlinie abschließend mit den Experten abgestimmt.

Im letzten Projektschritt wurde im Jahr 2006 die Bewertung der Leitlinie durch Patienten in einer strukturierten Diskussionsrunde realisiert. Die Ergebnisse wurden zusammen mit der Leitlinie an die AOK Baden-Württemberg übergeben. Damit steht eine umfassende Prozessleitlinie für die Rehabilitation bei Hüft- und Kniegelenksendoprothesen zur Verfügung.

Publikationen:

  • Müller E, Gülich M, Jäckel WH: Analysis of current rehabilitation concepts fot total knee replacement in Germany Abstracts Book, 2006: 575-575 (15th European Congress of Physical and Rehabilitation Medicine)
  • Müller E, Gülich M, Jäckel WH: Nachsorgeempfehlungen und deren Umsetzung in der Rehabilitation bei Kniegelenksendoprothese: Ergebnisse einer multizentrischen Studie 2006; 64: 349-350 (15. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium. Rehabilitation und Arbeitswelt - Herausforderungen und Strategien - vom 13. bis 15. März 2006 in Bayreuth), Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg)
  • Müller E, Gülich M, Jäckel WH: Interventionen in der Rehabilitation nach Implantation von Hüftgelenkstotalendoprothesen: Ergebnisse einer systematischen Literaturanalyse und einer multizentrischen Erhebung der derzeitigen Praxis in der Rehabilitation 2006; 64: 189-191 (15. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium. Rehabilitation und Arbeitswelt - Herausforderungen und Strategien - vom 13. bis 15. März 2006 in Bayreuth), Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg)
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Ksenija Fahrländer

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