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Individualized Care Scale

Die Messung patientenorientierter Pflege – Methodische Prüfung der deutschen Version der Individualized Care Scale (G-ICS-Patient)

Förderung:

Nachwuchsakademie Versorgungsforschung Baden-Württemberg (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg und dem Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren Baden-Württemberg)

Projektlaufzeit: 01.09.2013 – 30.11.2014

Eine patientenorientierte Pflege, definiert als die Orientierung pflegerischen Handelns an den subjektiven Bedürfnissen und Präferenzen des Patienten und seinem situationsspezifischen Alltagserleben, wird als notwendige Voraussetzung für die Umsetzung einer ganzheitlichen Pflege betrachtet und ist mit positiven Patientenoutcomes assoziiert. Zur Messung der vom Patienten wahrgenommenen Patientenorientierung pflegerischen Handels liegt für den deutschen Sprachraum die Individualized Care Scale (ICS) vor, die jedoch noch nicht auf Validität und Reliabilität im akutstationären, somatischen Setting überprüft wurde. Die vorliegende Studie hatte das Ziel, die psychometrischen Eigenschaften der ICS an einem Patientenkollektiv in akutstationärer Behandlung zu überprüfen, sowie beeinflussende Faktoren auf die wahrgenommene Patientenorientierung pflegerischen Handelns zu explorieren. Die ICS ist ein Instrument, welches aus 2 Skalen besteht: ICSA und ICSB. Die ICSA erfasst, was Gesundheits- und Krankenpfleger unternommen haben, um eine individuelle Pflege zu ermöglichen (z.B. „Die Gesundheits- und KrankenpflegerInnen auf dieser Station haben sich meine persönlichen Wünsche angehört, die meine Pflege betreffen“) und die ICSB eruiert die patientenseitig wahrgenommene Umsetzung individualisierter Pflege („Die Wünsche, die ich geäußert habe, wurden bei meiner Pflege berücksichtigt“).

An der Studie nahmen Patienten von 20 Stationen aus 5 Krankenhäusern in Deutschland teil Insgesamt konnten 606 Datensätze ausgewertet werden.

Die Individualized Care Scale zeigt gute psychometrische Eigenschaften. Die Validität der Skala konnte durch Überprüfung der strukturellen Validität (konfirmatorische Faktorenanalyse), der Known-group Validität und der Kriteriumsvalidität bestätigt werden. Die Reliabilität im Sinne der inneren Konsistenz stellte sich als gut bis exzellent dar.

Einen positiven Einfluss auf die Wahrnehmung des Patienten, was Gesundheits- und Krankenpfleger unternommen haben, um eine individuelle Pflege zu ermöglichen (ICSA), haben eine längere Aufenthaltsdauer auf der Station, eine bessere selbsteingeschätzte Gesundheit, und eine als gemeinsam erlebte Entscheidungsfindung hinsichtlich pflegerischer Maßnahmen. In einem Subkollektiv konnte als weiterer positiver Einflussfaktor eine Schulbildung ≤ 9 Jahre identifiziert werden.

Eine bessere selbsteingeschätzte Gesundheit, eine als gemeinsame erlebte Entscheidungsfindung und eine längere Aufenthaltsdauer auf der Station beeinflusste positiv die patientenseitig wahrgenommene Umsetzung individualisierter Pflege (ICSB).

Veröffentlichungen:

Projektleitung

Kontakt

Ksenija Fahrländer

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